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British Film Institute (BFI)


Mitchell & Kenyon Collection

Die Produktionsfirma Mitchell & Kenyon, die ihre Sitze in Blackburn und Lancashire hatte, zählte um die Jahrhundertwende zu den ersten Produktionsfirmen fiktionaler Filme und war u. a. für die ebenfalls fiktionalen Darstellungen der burisch-britischen Kriege bekannt . Die Mitchell & Kenyon Sammlung enthält jedoch fast ausschließlich nicht-fiktionale Filme, die im Auftrag von Schaustellern produziert wurden, um dann auf Jahrmärkten oder anderen Festen in ganz Großbritannien aufgeführt zu werden. Nach der Auflösung der Firma wurde das Material mehrere Jahrzehnte lang in Fässern gelagert, bis es Anfang der 1990er Jahre in Blackburn von dem Geschäftsmann und Lokalhistoriker Peter Worden wiederentdeckt wurde. Die "Peter Worden Collection of Mitchell & Kenyon Films" wird heute im BFI aufbewahrt.


Topical Budget

Die britische Wochenschau "Topical Budget" existierte rund zwanzig Jahre, von 1911 bis 1931. Sie erschien zweimal wöchentlich, jede Ausgabe enthielt dabei rund vier bis sechs Beiträge. Ein Großteil von ihnen – etwa 7.000 Titel – ist bis heute erhalten und mittlerweile im Besitz des BFI.

„Topicals“ war in den frühen Tagen des Kinos eine gängige Bezeichnung für Filme mit aktuellen Berichten, weshalb die Topical Film Company sich selbst und ihre Nachrichtenreihe nach diesem Begriff nannte. „Budget“ war ein weit verbreiteter Namensteil von Zeitungen, und der Name "Topical Budget" sollte Aktualität, Seriosität und Qualität assoziieren.

Sich am Vorbild des Zeitungsmarktes orientierend, veröffentlichte "Topical Budget" auch Regionalausgaben der Wochenschau. Dabei wurden ein oder zwei der Beiträge durch Lokalnachrichten aus den jeweiligen Landesteilen ersetzt. Dieser einmalige Ansatz ermöglichte „Topical Budget“ die Abdeckung von Themenfeldern, die in den größeren Wochenschauen nicht vorkamen.

Die Topical Film Company produzierte sowohl hochwertige Nachrichten über Ereignisse von globaler Bedeutung als auch Beiträge über ungewöhnliche Themen. Die großen Umbrüche in Großbritannien und der Welt in den 1910er und 1920er Jahre wurden von dem zu dieser Zeit bereits erfahrenen "Topical Budget"-Team ausgezeichnet dokumentiert. Tagesaktuelle Themen wurden neben ausgefallenen und kuriosen Geschichten aus dem Inland platziert.

Der erhaltene Teil der "Topical Budget"-Sammlung umfasst Beiträge über alle wesentlichen Ereignisse aus den Bereichen Politik, Sport, Königshaus und Internationales. Darüber hinaus sind faszinierende und unverwechselbare Zeugnisse der Vielschichtigkeit des britischen Alltagslebens enthalten.

Zwar war "Topical Budget" die kleinste der drei britischen Wochenschauen der Stummfilmzeit, doch drei wesentliche Unterschiede heben sie von ihren Konkurrenten "Pathe Gazette" und "Gaumont Graphic" ab: Erstens war sie die einzige Wochenschau-Produktion der Stummfilmzeit mit ausschließlich britischen Eigentümern. Zweitens war die Topical Film Company die einzige britische Produktionsfirma, die nur auf Nachrichten spezialisiert war. Drittens sind die "Topical Budget"-Filme die einzigen, die heute in unabhängiger Hand sind und als eine ideale Quelle für die (Film-)Geschichte der 1910er und 1920er Jahre herangezogen werden können. Im Zuge der laufenden Erschließung der Bestände des britischen Nationalarchivs durch das BFI werden immer mehr "Topical Budget"-Beiträge einsehbar.

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