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Der MIDAS-Beitrag zu MEDIA Plus

Das MEDIA Plus-Programm der Europäischen Union will die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen audiovisuellen Wirtschaft mit einer Reihe von Unterstützungsmaßnahmen stärken: MEDIA beteiligt sich an der Finanzierung von professionellen Ausbildungsprogrammen, der Entwicklung neuer Produktionen (Spiel-, Fernseh-, Dokumentar- und Animationsfilme sowie Neue Medien), an Film-Festivals sowie der Verbreitung und Bewerbung europäischer Arbeit im ausiovisuellen Bereich.

MIDAS sieht bereits in der Pilotphase den Aufbau eines Verbundes von fünf europäischen Archiven vor und legt damit einen Grundstein für die Entwicklung umfassender, gemeinsamer Initiativen europäischer Filmarchive und anderen Institutionen oder Unternehmen.

Mit diesem Vorhaben stärkt MIDAS die wirtschaftliche Dynamik eines wichtigen Sektors der audiovisuellen Wirtschaft, denn das Projekt vereinfacht entscheidend den Zugang zu enormen Ressourcen von besonderem historischen und kulturellen Wert. Die europäischen Filmarchive erfahren durch MIDAS eine Aufwertung und ihre Bestände einen zusätzliche Verbreitung, die zur Bekanntmachung und Wertschätzung des europäischen Filmerbes und seiner kulturellen Vielfalt beitragen wird.

Das Projekt will die bislang eher geringe Ausnutzung durch die Steigerung des Bekanntheitsgrads des europaweit vorhandenen Materials erhöhen. Insbesondere sollen auch kommerzielle Nutzer/innen zu einem stärkeren Zugriff auf archivarisches Filmmaterial angeregt werden. Zusammengefasst soll die Arbeit von MIDAS folgende Effekte haben:

  • Die Wiederentdeckung von und Information ĂĽber wertvolles Filmmaterial
  • Die Bekanntmachung bislang ungenutzten Materials fĂĽr den Markt
  • Die PrĂĽfung des Marktpotenzials dieses Konzepts
  • Die Erweiterung der bislang auf nationale Märkte beschränkte Filmarchive auf ganz Europa
  • Das Bereitstellen einer einfachen technischen Möglichkeit zur Verbreitung und Aufwertung archivarischen Materials

All diese Aspekte haben eine Reihe spezifischer Ziele: etwa die generelle Verbesserung der Zugangsbedingungen zu einem bedeutenden Teil europäischer audiovisueller Werke, sowie die Anregung zur Nutzung kosteneffizienter neuer Technologien durch große Teile der audiovisuellen Akteure in Europa. Auch die Unterstützung der Digitalisierungs- und Erschließungsprozesse innerhalb der europäischen Filmarchive und die Erweiterung der kritischen Masse des zugänglichen Materials. Darüber hinaus sollen Inhalte auf eine Weise organisiert werden, damit sie einfacher über innovative und effektive Modelle vertrieben werden können.

Insbesondere zu zwei Aspekten des MEDIA Plus-Programms trägt MIDAS entscheidend bei:

a) Die Aufwertung des kulturellen Erbes Europas unter besonderer BerĂĽcksichtigung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt.

b) Kommerzielle Möglichkeiten im Sektor "alte Filme" auszubauen und geeignete Werkzeuge bereitzustellen, um die wirtschaftliche Dimension der Arbeit von Filmarchiven zu stärken.

Wenngleich sich die wirtschaftliche Dimension von MIDAS in der ersten Phase auf die kommerzielle Nutzbarmachung von Archivmaterial konzentriert, hat das System das Potenzial, auch andere Plattformen zu integrieren und sich zu einem allgemeinen Zugang zu Bereitstellung und Vertrieb von Medien zu entwickeln.

Der europäische Charakter von MIDAS ist eine wesentliche Bedingung für den Erfolg des Projekts. Es wird in der gegenwärtigen Pilotphase vom Deutschen Filminstitut – DIF unter der aktiven Mitarbeit von vier weiteren europäischen Archiven (aus Großbritannien, Tschechien, Italien und Deutschland) geleitet. Die Pilotphase ist die Basis, auf deren Grundlage der mehrsprachige Zugang, die technische Standardisierung und die wirtschaftlichen Aspekte für verschiedene technische und wirtschaftliche Kontexte erprobt werden.

Darüber hinaus sieht der Arbeitsplan des Projekts eine Reihe von Aktivitäten zur nachhaltigen Vorbereitung zukünftiger Entwicklungen vor. Die Ergebnisse der Prüfung verschiedener Geschäftsmodelle wird in den kommenden Jahren für immer mehr Archive und kulturelle Einrichtungen in Europa von Nutzen sein.

Diese Modelle können jedoch zunächst nur auf der Grundlage einer begrenzten Menge an Ressourcen und Inhalten erarbeitet werden, wie es von MIDAS vorgesehen ist.

Technisch gesehen orientiert sich der Ansatz von MIDAS an der Idee, die technischen Barrieren bei der Harmonisierung unterschiedlicher Systeme, der Kombination unterschiedlicher Technologien Standardisierungskonzepte zu überwinden. Das System soll auf europäischer Ebene so einfach zugänglich wie möglich sein.

Ein Projekt zur Unterstützung der Gemeinschaft der europäischen Filmarchive mit einem gemeinsamen Internet-Portal ist ein entscheidender Beitrag für die Entstehung eines europäischen Marktes für kulturelle Ressourcen, deren Nutzungsgrad noch immer weit unter den Möglichkeiten liegt.

Dies gilt insbesondere für den Teil des kulturellen Erbes Europas, der relativ kleinen Sprachgemeinschaften zugehörig ist. Kosten durch Bekanntmachung und Verbreitung des Materials ist hier im Vergleich höher ist als in denjenigen Staaten, in denen auch in der Wirtschaft verbreitete Sprachen gesprochen werden.

MIDAS trägt darüber hinaus zu dem allgemeinen Ziel der Verbesserung der Bedingungen der Verbreitung und Bewerbung europäischer Filme bei, weil das Projekt eine umfassende Bekanntmachung und langfristige Zirkulation des Filmmaterials auf dem Markt ermöglicht.