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Die Schweiz im Krieg: Teil 9   [Original Title]

Die Bedrohung, die Erschütterung, die Selbstbehauptung eines Kleinstaates   [Other Title]
Country of Origin: Switzerland
Year of origin: 1973
Genre: Documentary Film
Locations of shooting: Basel, Zürich
Keywords: Basel, Drittes Reich, Frontisten, Kollaborateure
Dieser Film ist der 9. Teil einer Unterrichtsfilmreihe zum Thema "Die Schweiz im Krieg".
Er behandelt das Bedrohungsszenario einer feindlichen Übernahme Nazideutschlands und die Rolle von Schweizerischen Nationalsozialisten, Deutschen Unterwanderungsinterventionen und Spionage.

Es kommen diverse Zeitzeugen zu Wort.
Albert Frei, damaliger Kriminal-Komissar bei der Stadtpolizei Zürich in das Thema Unterwanderung der Schweiz durch Faschisten ein.
Eine Off-Stimme erklärt die Wichtigkeit vom Badischen Bahnhof/Basel für Deutsche und Schweizerische Faschisten.
Laut den Zeitzeugen Karl Biffinger und Friedrich Roth, war die Bahnanlage trotz Entgleisungsweichen, Bunkeranlagen und Grenzwächtern auf Schweizerischer Seite, sehr schlecht geschützt. Unbewachte Übergänge wurden zur illegalen Einreise von Deutschen Faschisten und häufig auch als Durchgang für Spione genutzt. Das, obschon der Badische Bahnhof später zur Sperrzone erklärt und das Grenzwachtpersonal aufgestockt wurde.

Dieser Grenzübergang ermöglichte die Entstehung der "Deutschen Kolonie" in Basel St. Alban-Vorstadt. Der damalige Vorsteher dieser Kolonie, Otto Zimmer, erinnert sich an die bis zu 4000 BewohnerInnen und diverse deutschen Verbände. Er wurde in seiner Arbeit von Mitgliedern der Deutschen Sportgruppe Basel als Wachmannschaft unterstützt. Von dem, etwa 150 Personen umfassenden, Wehrsportverein, sind später 20 Mitglieder als Landesverräter verurteilt worden.

Parallel dazu gab es in Zürich das Phänomen eines Deutschen Turnvereines, der sich vornehmlich aus deutsche, gesunden, jungen, im deutschen Militär ausgemusterten Männern zusammensetzte. Man ging dabei von einer faschistischen Unterwanderungsgruppe aus.
Albert Wiesendanger, damaliger Chef der politischen Abteilung bei der Stadtpolizei Zürich, erklärt das Karteikartensystem, in dem verdächtige und gefährliche Personen erfasst wurden. Ziel war es, diese Menschen, Deutsche und Schweizer, im Fall eines deutschen Überfalls festzunehmen und somit deren Beteiligung an der Zerschlagung von innen zu verhindern.

Kontakte zwischen Schweizer Nationalsozialisten und der Reichsführung sind dokumentiert.
Ein Luzerner Arzt (Name wird nicht genannt) leitete sogar die Zusammenstellung der sogenannten Europäischen Armee, in der sich faschistische Freiwillige aus diversen europäischen zu einem eigenen Bataillon zusammenschlossen.

1942 führte die Schweiz in diversen Kantonen auf einem Schlag 260 Hausdurchsuchungen bei Nationalsozialisten durch. 131 Frontisten wurden verhaftet und damit galt die Frontistenvereinigung als zerschlagen. Wie viele andere Frontisten, flüchtete auch ein Zürcher Arzt (Name wird nicht genannt) nach Deutschland. Er übernahm in Berlin das sogenannte "Referat Schweiz". Darin organisierte er als Sportgruppen getarnte SS-Elitetruppen in der ganzen Schweiz, welche im Fall einer deutschen Übernahme strategisch wichtige Posten vernichten, bzw. übernehmen sollten.

Gegen Ende des Filmes wird ein Garten in der Mauerstrasse in Basel als stiller Briefkasten erwähnt. Der Garten lag direkt neben dem Gleis der Reichsbahn und es wurden Pakete ,z.B. mit nationalsozialistischen Flugblättern, in beide Richtungen geschickt.

Schweizer Frontisten standen sich in ihrem Machtgerangel um die Führungsposition in der Schweiz häufig selbst im Weg. Ab 1940 entschied Max Keller das Rennen für sich, war aber in seiner Position von Beginn weg destabilisiert.

In der Schweiz galt auf Landesverrat, bzw. Spionage, die Todesstrafe. 1942 führte dieses Gesetz erstmalig zu einer Hinrichtung.
Walther Bringolf, Befürworter des neuen Strafgesetzbuches 1936 aber Gegner der Todesstrafe, spricht über Gnadengesuche und moralische Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Gesetzes.

Insgesamt erfuhr die Öffentlichkeit von Umsturzplänen, Spionage und der "5.Kolonne" sehr wenig, das Vertrauen der Schweizer Politik lag in den entsprechenden Behörden.

Es gibt keinen Abspann und ein sehr abruptes, relativ sinnfreies Ende.

Version 1
Language: n/a
Sound: 2-Doppelzacken (Lichtton)
Aspect: 1:1,33
Duration: 22 min

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