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Details

Drei Meister schneiden in Holz   [Original Title]

Land: Federal Republic of Germany
Produktionsjahr: 1952
Genre: Documentary film
Drehort: n/a

Credits:
Production Company: Kulturfilm-Institut GmbH

Schlagwörter: Holzschnitt, Malerei
Zunächst werden Werke des klassischen Holzschnitts, wie z.B. von Albrecht Dürer, gezeigt. Es folgen Werke der Romantiker wie Alfred Rethel und Adolf Menzel. Zeitschriften mit Holzschnitten als Vorläufer der mechanischen Klischees, nur noch gelegentlich findet man in Büchern an Künstlerisches erinnernde Zeichnungen.
Heute beherrscht ein Mann diese Technik in künstlerischer Vollendung: Oskar Bangemann. Der Künstler überträgt eine Bleistiftzeichnung von Max Slevogt auf den weiß beschichteten Holzstock. Mit einem Messer schabt er die Bleistiftstriche so zart wie Slevogt sie zeichnete. Jeden Strich ahmt er wirklichkeitsgenau nach. Die so geschaffene feine Zeichnung bedarf großer Schonung, deshalb legt Bangemann ein Papier darüber und drückt es mit etwas Wachs am Rande fest. Dann spannt er das Stück wieder in den Block und schneidet eine kleine Ecke Papier heraus. Mit der Lupe beginnt dann das Holzschneiden. Die Mühe dieser Tätigkeit ist fast unvorstellbar, Auge und Hand arbeiten minutiös zusammen. Eine Menge von Sticheln läßt jedoch keine technische Variante zu. Nur weil bei Bangemann Geduld und Können aufgehen im Wesen des Anderen, gelingt es ihm, täuschend ähnliche Blätter zu stechen, wie beispielsweise eine Tuschezeichnung von Menzel. Holzstich nach einer Federzeichnung von Max Liebermann, eine Kreidezeichnung des Berliner Malers Krüger aus der Biedermeierzeit. -
Ein völlig anderes Gesicht zeigt der Expressionismus. Max Pechstein als namhafter Vertreter dieser Kunstrichtung bei der Arbeit an einem Holzschnitt. Mit voller Kraft schneidet das Schnitzermesser in die Holzplatte. Pechstein will nicht die Wiedergabe einer Zeichnung, er sagt selbst, wie er den Holzschnitt auffasst (Original-Ton). Mit einem Stichel bricht er alle Stücke zwischen den Strichen heraus. Dann ist es soweit, daß er einen Probedruck machen kann: Mit einer Walze schwärzt er die Holzplatte, er legt keinen Wert auf genauestes Einschwärzen, der Zufall darf mitspielen. Der erste Abzug wird gezeigt, der ganz auf den Reiz der Wirkung von schwarz und weiß gestellt ist. -
Hans Orlowski ordnet an seinem Arbeitstisch im Atelier seine Vorstudien. Er spricht dazu: "Diese Studien sind der Niederschlag der gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Thema des Holzschnitts. Aus der Summe der Erfahrungen entsteht schließlich die letzte Zeichnung, die als Grundlage dient für die Arbeit am Holzschnitt". Orlowskis Worten ist die zeichnende Hand unterlegt. Die fertige Zeichnung. Der Künstler streicht den Holzstock mit schwarzer Farbe an. Auf den Stock legt er ein Pausblatt, dann die letzte Studie, deren hauptsächliche Linien er durchpaust. Diese Zeichnung steht weiß auf dem schwarzen Stock. Dann beginnt er mit dem Schneiden, eigentlich ist es ein Stechen, und unterscheidet sich dadurch auch technisch von der Arbeit Pechsteins. Orlowski spricht wieder über seine Arbeit, während er bei der Arbeit gezeigt wird. Orlowski erfindet und schafft das Künstlerische des Linienwerkes während des Stechens. Der fertige Holzstock, er wirkt wie ein Kunstwerk für sich. Für den Probedruck streicht der Künstler schwarze Farbe mit einem Spachtel auf einen Stein und walzt daraus eine gleichmäßige Schicht, auch der Stock wird mit der Walze nochmals bearbeitet. Durch dieses sorgfältige Einschwärzen soll jede improvisierte Zufallswirkung ausgeschaltet werden. Zartes Japanpapier saugt die Schwärze unter dem Falzbein auf. Man sieht die Rückseite des Blattes, dann das fertige Blatt, es ist gelungen. Andere Blätter, an denen man sieht, welche Kunstwerke Orlowski mit seiner Technik erreicht.
(Quelle: Erschließungsprotokoll Bundesarchiv Koblenz)

Version 1
Sprache: deu
Ton: n/a
Bildformat: n/a
Dauer: n/a

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