Per Dekret der slowenischen Regierung wurde die Slowenische Kinemathek (Slovenska kinoteka) am 19. August 1996 ins Leben gerufen. Aufgabe der Einrichtung ist die Bildung, Konservierung und Präsentation einer Filmsammlung mit Filmen aus der ganzen Welt. Darüber hinaus erarbeitet die Kinemathek museale Ausstellungen, führt Forschungsprojekte durch und gibt Publikationen zur Filmgeschichte heraus.

Von der Gründung des Kinos der die Jugoslawischen Kinemathek (Jugoslovanska kinoteka) im Jahr 1963 bis zum Zerfall Jugoslawiens im Jahr 1991 war die Jugoslawische Kinemathek für die Durchführung von Filmvorführungen zuständig und betrieb ein Archiv in Belgrad. 1973 wurde das Filmmuseum als dauerhafte kulturelle Einrichtung von der Vereinigung slowenischer Filmemacher gegründet. Das Museum begann 1976 mit der systematischen Sammlung und der Durchführung von Ausstellung zur slowenischen und internationalen Filmgeschichte. Zudem wurde mit der Dokumentation der slowenischen Filmproduktion begonnen. 1979 fusionierten das Filmmuseum und das Slowenische Theatermuseum zum "Slowenischen Theater- und Filmmuseum". 1996 wurde das Filmmuseum in die neu gegründete Slowenische Kinemathek integriert. Vorausgegangen war diesem Schritt ein 1994 initiiertes Projekt zur Entwicklung einer neuen nationalen Institution zur Pflege des Erbes der internationalen Filmkultur in Slowenien. Im Zuge dessen wurden alle heutigen Abteilungen der Slowenischen Kinemathek aufgebaut: Archiv, Forschung und Publikationswesen, Museum sowie Programm und Präsentation.

Die junge Einrichtung sah sich mit einer bedeutenden Aufgabe konfrontiert: Der Zusammenstellung einer Sammlung von wichtigen Werken der Filmgeschichte. Bis heute konnten rund 1.000 Titel gesammelt werden, die überwiegend aus den letzten zwei Jahrzehnten stammen. Die Beschaffung von Klassikern bleibt jedoch ein laufendes Projekt.

Die wertvollsten Kopien im Bestand der Kinemathek sind zweifelsohne folgende drei Entdeckungen: Das einzige verbliebene Original von Ernst Lubitschs frühestem erhaltenen Spielfilm "Als ich tot war" (1916), Franz Hofers frühester erhaltener Film "Des Alters erste Spuren" sowie der Kurzfilm "Le Jongleur" (Pathé, 1913), von dem die Kinemathek die weltweit einzige Farbkopie besitzt.

Die Slowenische Kinemathek setzt die umfangreichen Publikationsaktivitäten des Filmmuseums fort. Bereits 1964 begann das Kino in Ljubljana mit der Herausgabe einer mehrbändigen Edition über bedeutende Regisseure und wichtige Entwicklungen der Filmgeschichte. Bis heute wurden über 40 Bände in dieser Reihe publiziert. Der erste Band der Reihe zum slowenischen Kino erschien 1981. Diese Reihe ist slowenischen Filmautoren und besonderen Kapiteln der slowenischen Filmgeschichte gewidmet – mehr als 15 Bände wurden bis heute herausgebracht. 1991 übernahm das Filmmuseum die Edition "Imago", die im Zusammenhang mit der Zeitschrift Ekran entstanden ist. In dieser Reihe erscheinen Studien zur Theorie und Geschichte des Films, sowohl auf die nationale als auch auf die internationale Ebene bezogen. Bislang wurden acht Bände veröffentlicht. Auch die Ausstellungspraxis des Filmmuseums wird von der Kinemathek fortgeführt. Einige bedeutende Ausstellungen in Slowenien und auch in Österreich, Italien, Frankreich, Deutschland und der Tschechischen Republik wurden von der Kinemathek organisiert. Ein großer Erfolg war die Ausstellung von Fritz Langs Garten-Skulpturen, die zum Bestand des Museums der Kinemathek gehören.

Die Bibliothek der Kinemathek umfasst slowenische und jugoslawische Filmbücher und -zeitschriften sowie bedeutende Literatur zur Filmgeschichte und -theorie in Fremdsprachen.

1997 hat die Slowenische Kinemathek die Publikationsaktivitäten von Ekran – dem einzigen slowenischen Film- und TV-Magazin – übernommen. Die Kinemathek hat gute Beziehungen zu dem beim Slowenischen Staatsarchiv angesiedelten Filmarchiv, das für das nationale Filmerbe verantwortlich ist und seit einigen Jahren Mitglied bei FIAF und ACE ist.

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